Die drängende Wolke

Klaus geht zum Mähen ins Melchi und bittet Gott, dass er ihm ein andächtiges Leben gebe. In dem Augenblick kommt eine Wolke vom Himmel her und sagt zu ihm, er solle sich in den Willen Gottes geben, sonst sei er ein törichter Mann, er solle freiwillig bereit sein zu dem, was Gott mit ihm bewirken wolle.
Klaus ergibt sich daraufhin ganz dem Willen Gottes.


Sein Sohn Walter von Flüe im Kirchbuch von Sachseln 1488

Diese Vision verdeutlich die Gegenwart Gottes in unserer Welt: Sie umgibt uns wie eine Wolke.

Unser Alltag ist wie eine harmonische Landschaft. Hin und wieder wird die Harmonie aber von einem Felsen unterbrochen. Er steht für die Felsbrocken, die sich uns manchmal in den Weg stellen. Solche Steine können bei jedem anders sein: Positiv, negativ, dauerhaft, sehr kurz.

 

 

Weitere Hintergrundinformationen:

Die Melchaa-Schlucht in Sachseln ist ein 100 Meter tiefer Einschnitt in der Landschaft. Der Künstler Toni Halter hat diese Tiefe symbolisch in der Vision der drängenden Wolke eingearbeitet. In der Darstellung unten links ist das Viereck zu sehen, dass die sanfte, weite Landschaft abrupt beendet. Das Viereck dient auch als Gegenpol zu dem herausragenden Felsblock in der Mitte der Darstellung.

Toni Halter berichtet von seinem Gefühl, wenn er die Melchaa-Schlucht besucht: „Es ist ein Ort der Tiefe, der Zerrissenheit und Schönheit zugleich. Eine uralte Holzbrücke führt über die tiefe Schlucht. In Obwalden wurden wohl an keinem anderen Ort soviele Suizide verübt, wie von dieser Brücke. Es ist ein beklemmender und dennoch faszinierender Ort: Dieser Abgrund in der sonstigen Weite der Landschaft.“