Die Vision der Veronica

Das Antlitz des Pilgers verwandelt sich nun in eine „Veronika“ – das Antlitz Christi und seine Kleidung verwandelt sich in eine mit Goldfarbe besprengte Bärenhaut.
Beim Verabschieden erkennt Klaus die tiefe Liebe, die dieser Pilger in sich trägt. Er fühlt sich derer nicht würdig.
Er sieht, wie dieser Mann so voller „minnereicher Demut“ ist und sieht in ihm ein Gefäß so voll mit Honig, dass es beim nächsten Tropfen überlaufen würde.


Biograph Caspar Ambüel vor 1500

Veronika heißt wörtlich: Wahres Antlitz. Das modellierte Schweißtuch der Veronika mit ihrem Antlitz im oberen Bereich der Nische steht für die aufmerksame Liebe, die uns von Christus entgegen gebracht wird. Gleichzeitig steht es auch für die Liebe von Dorothea zu ihrem Mann Niklaus: Sie ist bereit, die ungewöhnliche Berufung ihres Mannes anzunehmen und ihn zu unterstützen.

Im unteren Teil der Station ist der Kelch zu sehen in dem Niklaus von Flüe die überfließende Liebe des Pilgers erkennt. Dieser Kelch hält seine Öffnung den Betrachtenden entgegen, so dass auch sie diese Liebe empfangen können.

 

 

Weitere Hintergrundinformationen:

In der ursprünglichen Vision von Bruder Klaus ist im Schweißtuch das Antlitz Jesu zu sehen. Auf dem Kreuzweg wird ihm das Tuch von Veronica gereicht, Jesus wischt sich daran seine Schweißtropfen ab.

Im Heiligkreuztaler Visionenweg ist nun aber nicht sein sondern das Antlitz der Veronica zu sehen. Toni Halter war es in Anbetracht des ehemaligen Frauenklosters und der Wichtigkeit von Bruder Klaus Ehefrau Dorothea ein Bedürfnis, im Schweißtuch weibliche Züge darzustellen.

Zudem ist diese Visionsdarstellung in der Mitte des Weges, dies verleiht der überströmenden Liebe noch mehr Kraft.